Mietkautionsversicherung: Mieten ohne Kautionsblockade

• Abschluss: Der Mieter schliesst eine Mietkautionsversicherung bei einem Anbieter ab. Die Höhe der Prämie richtet sich nach der Höhe der Mietkaution.

• Prämienzahlung: Statt der Barkaution zahlt der Mieter eine jährliche Prämie an die Versicherungsgesellschaft.

• Bürgschaft: Die Versicherungsgesellschaft bürgt gegenüber dem Vermieter für die vereinbarte Kautionssumme. Der Vermieter erhält eine Bürgschaftsurkunde.

• Schadenfall: Entstehen während des Mietverhältnisses Schäden, für die der Mieter haftet und die durch die Kaution gedeckt wären, kann der Vermieter seine Ansprüche direkt bei der Versicherungsgesellschaft geltend machen.

• Rückzahlung: Zahlt die Versicherung dem Vermieter einen Betrag aus, ist der Mieter verpflichtet, diesen Betrag der Versicherung zurückzuzahlen. Es handelt sich also um eine Art "Kredit" auf Abruf.

Die Jahresprämie liegt meist zwischen 4 % und 5 % der vereinbarten Mietkaution. Bei einer Kaution von CHF 3’000 entspricht das ca. CHF 120 bis 150 pro Jahr. Manche Anbieter erheben zusätzlich Eröffnungs- oder Bearbeitungsgebühren für die Austellung von Zertifikaten oder im Schadenfall.

Hier ist eine Übersichtstabelle mit einem Vergleich der wichtigsten Mietkautionsversicherungen in der Schweiz. Die Angaben basieren auf öffentlich verfügbaren Informationen und dienen als Orientierung.

¹ Beispielrechnung für eine Kaution von CHF 4'500.–. Preis- und Leistungsangaben ohne Gewähr.

Ja, auch ein nachträglicher Wechsel von einem Mietkautionsdepot zu einer Mietkautionsversicherung ist möglich. Sobald der Vermieter die Bürgschaft der Versicherung erhält, gibt er das bestehende Depot frei und Sie können wieder frei über Ihr Geld verfügen. Der gesamte Vorgang dauert in der Regel nur 3 bis 5 Tage. Mit der Unterstützung von goInsure läuft alles unkompliziert und Sie können auf einfache Weise zusätzliche Liquidität generieren.

Sollten am Ende des Mietverhältnisses Forderungen des Vermieters bestehen (z.B. wegen Schäden oder Mietrückständen), zahlt die Versicherung den Betrag - fordert ihn aber später von Ihnen zurück. Es handelt sich um eine Kautionsversicherung und nicht um eine klassische Schadensversicherung. Einige Anbieter erheben im Schadenfall weitere Gebühren. Wir wissen, welche Versicherungen keine solchen Zuschläge erheben. Deshalb profitieren Sie von unserer Beratung von Anfang an.

Die Versicherung zahlt grundsätzlich entweder auf Antrag des Mieters und auf der Grundlage seines Einverständnisses zur Auszahlung oder wenn der Vermieter seine Forderungen rechtlich durchsetzen konnte und entsprechende Nachweise vorlegen kann, wie z. B. einen rechtskräftigen Zahlungsbefehl oder ein Gerichtsurteil.

Eine Kündigung ist jederzeit und seit dem revidierten Versicherungsvertragsgesetz auch per E-Mail möglich - vorausgesetzt, der Vermieter entlässt Sie aus der Kautionspflicht und gibt die Mietkautionsbürgschaft frei. Dazu genügt in der Regel ein Schreiben des Vermieters oder die Rückgabe der Bürgschaftsurkunde. In den meisten Fällen wird die Mietkautionsversicherung bei Beendigung des Mietverhältnisses gekündigt. Sie kann aber auch gekündigt werden, wenn der Mieter dem Vermieter als Ersatz eine andere Sicherheit anbietet, z.B. ein Bankkonto.

⚠️ Achtung: Einige Anbieter fordern die Prämie auch nach dem Auszug des Mieters bzw. der Beendigung des Mietvertrags weiterhin ein, bis der Vermieter die Freigabe erteilt. Gemäss geltendem Recht ist es Vermietern gestattet, eine 12-monatige Frist einzuhalten, um die Mietkaution zurückzubehalten. Auch bei einem störungsfreien Verlauf des Mietverhältnisses benötigen Vermieter in der Regel einige Monate, bis sie die Mietkaution freigeben. Während dieser Zeit ist die Prämie an den Versicherer zu entrichten.

Der Mieter muss in der Schweiz oder im Fürstentum Liechtenstein gemeldet sein, volljährig sein und das Mietobjekt muss sich in der Schweiz oder im Fürstentum Liechtenstein befinden. Darüber hinaus muss der Mieter über eine hinreichende Bonität verfügen. Die Versicherer prüfen diese selbst, indem sie Daten von Auskunfteien wie Crif oder Creditreform nutzen. Personen, die neu in die Schweiz ziehen, beispielsweise aus Deutschland, müssen oft einen Schufa-Auszug vorlegen, da über sie in der Schweiz keine Daten vorliegen.

Obwohl die Mietkautionsversicherung in der Schweiz rechtlich anerkannt ist und von den meisten Vermietern und Immobilienverwaltungen akzeptiert wird, kann auf Vermieterseite in einigen Fällen jedoch der Wunsch nach einem klassischen Bankdepot bestehen. Sprechen Sie dies am besten im Voraus ab oder lassen Sie uns vermitteln. Einige Vermieter in der Schweiz bevorzugen die traditionelle Bankkaution aus folgenden Gründen::

• Direkte Sicherheit: Die Barkaution auf einem Sperrkonto gilt als direktere und unkompliziertere Sicherheit. Im Schadensfall können sie einfacher und schneller darauf zugreifen (obwohl auch hier ein formeller Prozess notwendig ist).

• Skepsis gegenüber Versicherungen: Manche Vermieter sind generell skeptisch gegenüber Versicherungen oder haben in der Vergangenheit negative Erfahrungen gemacht.

• Verwaltungsaufwand: Obwohl die Ausstellung einer Bürgschaftsurkunde für den Vermieter in der Regel unkompliziert ist, bevorzugen einige die etablierte Praxis des Kautionskontos.

• Mögliche Auseinandersetzungen mit der Versicherung: Es besteht die theoretische Möglichkeit, dass die Versicherungsgesellschaft die Schadenforderung des Vermieters prüft und eventuell nicht in vollem Umfang anerkennt, was zu Diskussionen führen kann.

Für Vermieter kann eine Mietkautionsversicherung folgende Nachteile haben:

• Indirekte Forderung: Im Schadensfall müssen sie ihren Anspruch gegenüber der Versicherungsgesellschaft geltend machen und nicht direkt auf ein bereits existierendes Konto zugreifen.

• Bonitätsrisiko des Mieters: Obwohl die Versicherung bürgt, besteht für den Vermieter indirekt ein gewisses Risiko, falls der Mieter die an die Versicherung ausbezahlte Summe nicht zurückzahlen kann. Die Versicherung wird sich dann an den Mieter halten, was den Vermieter aber nicht direkt betrifft.

• Möglicher Mehraufwand bei Streitigkeiten: Sollte es Streitigkeiten über die Berechtigung der Forderung geben, könnte die Versicherungsgesellschaft involviert sein, was den Prozess für den Vermieter potenziell komplexer gestalten könnte als bei einer direkten Auszahlung vom Kautionskonto.